Dyaden beschreiben intensive Zweierbeziehungen. Mit eigens programmierter Software, die Klänge visualisiert und diese Visualisierungen in digitale akustische Signale rückübersetzt, bringt der Wiener Musiker und Filmemacher Jung An Tagen nicht nur Ton und Bild in ein enges Wechselverhältnis. Mit Dyad geht er noch einen Schritt weiter, lässt die Synthesen dieser audiovisuellen Interaktion im stereoskopischen Bildverfahren erneut aufeinanderprallen. Das dyadische Produkt dieses intensiven Dialogs ist ein unwirtlicher dreidimensionaler Kosmos aus abstrakten, scharfkantigen Gebilden, der sich unter anorganischen, eisig-klirrenden Sounds und stroboskopischem Gewitter aus sich überlagernden Linien, Rastern, Pixelschwaden und Farben formiert. Jung An Tagens audiovisueller Affront gegen den menschlichen Wahrnehmungsapparat ist eine zeitgemäße Adaption ästhetischer Traditionen des abstrakten und konzeptuellen Experimentalfilms, die durch sensorische Überforderung in Ekstase versetzt. (Michelle Koch, Katalog Diagonale’20 – Die Unvollendete)
Konzept & Realisation: Jung An Tagen
Animation, 3D-Modelling: Milica Balubdzic
Programmierung: Scott Sinclair
Vertrieb, Verleih: sixpackfilm
Förderungen: BMKOES – innovative film, Stadt Wien