Der umtriebige Maulwurf-Enkel bringt bei jedem Besuch bei Opa ein Geschenk aus der Welt da draußen mit. Im Gegenzug gibt es Lektionen aus einem langen Leben und einen heimeligen Rückzugsort. Das Knacken von Nüssen, ein verstimmtes Instrument oder eine kleine Anekdote – Erinnerungsfetzen einer liebevollen Enkel-Opa-Beziehung mit Tiefgang, der bis unter die Erde geht. (Cinema Next Programmfolder)
Regelmäßig, wenn auch zu selten, besucht ein kleiner Maulwurf seinen blinden Großvater, der weit entfernt in einer Höhle lebt und seine alten Tage nüsseknackend im Sessel verbringt. Die Jahreszeiten wechseln, der junge Maulwurf reift heran, wird größer, sein Fell dichter, und die kindlich-spielerischen Neckereien, die er sich manchmal mit dem Opa erlaubt, weichen dem aufrichtigen Interesse am greisen Gegenüber, das im letzten Moment so manche Erscheinung in ein neues Licht rückt. Im Vergleich zu seinen im Alleingang gestalteten minimalistischen Momentaufnahmen besticht Alexander Gratzers neueste und erstmals mit Team realisierte Arbeit durch klassischere Narration, komplexere Szenenauflösungen und einen aufwendigeren wie detailverliebteren Zeichen- und Animationsstil. Dennoch fügt sich In The Upper Room reibungslos in das Œuvre des Animationskünstlers ein, dessen gereifte Handschrift sich in dieser tragikomisch-berührenden Erzählung über eine innige Verbundenheit nicht nur in den Bildern entfaltet. Sehen oder erkennen? Das ist hier die essenzielle Frage. (Diagonale’22, Michelle Koch)
Regie, Buch, Kamera, Schnitt, Originalton, Musik: Alexander Gratzer
Sounddesign: Kalotás Csaba
Animation: Alexander Gratzer, Natália Andrade, Mariai Gábor, Sebastian Doringer
Produzent: József Fülöp
Produktion: Moholy-Nagy University of Art and Design Budapest