Was, wenn natürliche und menschengemachte Klänge irgendwann ununterscheidbar würden? Schon jetzt imitieren Vögel Telefone, finden kleine zwitschernde Boxen ihren Weg in die Wohnung. Katharina Pichler trägt derartige Beobachtungen zusammen, während Natur und Zivilisation audiovisuell aufeinandertreffen, um schließlich in einer unheilvollen Allianz aufzugehen.
Der „47er Regimentsmarsch“ donnert zusammen mit mächtigem Kirchengeläut zwischen einer steinernen Bergformation hin und her. Das Rauschen der Autobahn klingt derweil wie ein Ozean. In Katharina Pichlers Kurzfilm vermischen sich natürliche und menschengemachte Soundscapes und werden zu einer seltsamen Kulisse. Es wurden schon Vögel beobachtet, welche die Geräusche von Telefonen und Sirenen imitieren, legt der essayistische Text nahe, mit dem die festen Einstellungen österreichischer Landschaften unterlegt sind. Mittels einer Zwitscherbox, die via Sensor virtuelle Vögel zum Singen bringt, versucht man wiederum, in Entspannungszustände wie bei einem Waldspaziergang zu geraten. Was könnte das für eine Zukunft sein, in der die hörbaren Grenzen zwischen Mensch und Umwelt bis zur Unkenntlichkeit aufgeweicht sind? (Diagonale’22, Carolin Weidner)
Regie, Schnitt, Originalton, Produzentin: Katharina Pichler
Kamera: Harry Kemp
Farbkorrektur: Arno Friebes