Çağla zieht für ihr Studium nach Österreich und steht dort der Einsamkeit eines provisorischen Wohnheims gegenüber – einem Zwischenraum, der ihre emotionale Reise prägt. Währenddessen ringt ihre Familie in Istanbul mit der Unsicherheit und Frustration des Lebens in einer Mietwohnung. Ihr Zuhause, abgerissen unter dem Vorwand der Erdbebenprävention im Zuge aggressiver Stadtpolitik, bleibt über Jahre unvollendet. In intimen, wenn auch nur digitalen Gesprächen teilen sie ihre Sehnsucht nach Zugehörigkeit, das Gewicht des Wartens und die Banalität alltäglicher Aufgaben. In diesen kalten, zerbrochenen Räumen scheint die Zeit zu verschwimmen, und Erinnerungen hallen nach wie Stimmen.

Von: Çağla Gillis