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die_anderen_bilder

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2018, 17 min, Iris Blauensteiner

Eine Festplatte, 2.8 Terrabyte, übriggebliebene Daten aus einem zehn Jahre vergangenen Projekt. 2008 entstand der erste Kurzspielfilm von Iris Blauensteiner. Jetzt sichtet sie das liegen gebliebene Material: Szenen-Outtakes, Fotos, Soundfiles, E-Mails, Drehbuchteile, verworfene Ideen. Die Daten wurden gut archiviert, aber die Zeit hat Spuren hinterlassen. Alte Formate sind nicht mehr abspielbar, aktuelle Player nicht kompatibel. Abspielfehler und Bildstörungen verweigern eine bequeme Erinnerung, die Bilder und Töne sind nicht mehr dieselben, die sie damals waren. Geisterhaft magische Szenen entstehen aus den digitalen Resten und Fehlern, drängen sich ins Sicht- und Hörbare. Die Erinnerungen werden recycelt. Sie verlangen nach einer veränderten filmischen Erfahrung, einer neuen Erzählung – einem anderen Film.

die_anderen_bilder ist ein experimentell-dokumentarischer Kurzfilm. Er stellt die Frage, wie erinnert werden kann, wenn die unzähligen, gespeicherten, digitalen Beweise versagen und sucht die Antwort in einer Wieder- und Neuverwendung des digitalen Archivs.

„Jeder Film, der auf die Leinwand kommt, ist immer auch das Zeugnis von Entscheidungen: Diese und nicht die anderen Bilder haben es in den Film geschafft. Im digitalen Zeitalter stellt sich wieder – aber auf andere Weise – die Frage nach dem Verwahren und Wiederaufgreifen dieser anderen Bilder, die möglicherweise die Utopie einer anderen Geschichte bereithalten. Iris Blauensteiner verhandelt diese Potenziale mit Materialien aus der Produktion eines früheren Films nicht am Schneidetisch,sondern am Desktop, wo alle Bilder wieder auftauchen können, wenn auch verändert, mutiert, beinahe unlesbar und vom Verfall gezeichnet. die_anderen_ bilder ist eine Reflexion des kreativen Prozesses als ein Erinnern an die nicht wahrgenommenen Möglichkeiten: ein Desktopmovie – Geschichte(n) des Kinos im 21. Jahrhundert.“ (Michelle Koch, Diagonale Katalog, 2018)

Idee, Realisation, Produktion Iris Blauensteiner

Musik, Sounddesign, Setton Rojin Sharafi

Sprecherin, Schauspielerin Judith Mauthe

Technische Beratung Matthias Writze

Textberatung Irmgard Fuchs

Recherche Flora Löffelmann

Tonmischung Rudolf Pototschnig

Englische Übersetzung Wortschatzproduktion, Stefania Schenk Vitale

Gefördert von ORFIII, Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur, Akademie der bildenden Künste, ARTE Creative – entstanden im Rahmen von „Pixels, Bytes & Film“

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