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Von Ilse ganz zu schweigen

Von Ilse ganz zu schweigen

2014, 8:30 min, Jens Höffken

1947. Am bayerischen Bannwaldsee treffen sich Schriftsteller und Kritiker zur Auseinandersetzung mit ihren Texten. Die Literatur im Nachkriegsdeutschland braucht einen Neuanfang. Später firmiert der wachsende Verbund unter „Gruppe 47“ und wird zu einer Instanz, die sich jährlich in den Gasthöfen der Provinz trifft. Böll, Bachmann. Grass, Enzensberger.
In diesem Erinnerungsfilm, einer Mischform aus Dokumentation und verliebtem Gedicht, steht alles im Konjunktiv. Ein Mann spaziert durch üppige Winterlandschaften, als verließe er einen Tagungsmorgen. Und eine Frau wird gemalt, als sei sie Ilse Schneider-Lengyel: die ruhmlos gebliebene Gastgeberin des Gründungstreffens.
Der Film artikuliert eine Sehnsucht nach Diskursstrenge und bedachtem Umgang mit dem „Ernstfall Text“. Die treibenden Bilder – der Schnee, das junge Modell, aufgeschlitzte Barsche – erzählen mehrere Geschichten gleichzeitig:
Den Verlauf und Untergang der Gruppe. Den sprachlichen Wandel von der versachlichten Nachkriegszeit bis in die vom Pop unterwanderte 68er-Revolte. Und das Leben der ersten Gastgeberin: der Undine vom Bannwaldsee – Ilse.

Text/Regie/Kamera/SchnittJens Höffken

DarstellerInnenWenzel Brücher, Vivian di Iorio, Magdalena Sams, Barbara A. Felton, Angela Appenzeller, u. A.

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